Mitglied der
Härtebereich 2 (mittel)
- 8,4 bis 14 dH -
1,99 mmol/l CaCO3
Aus alter Zeit
Nachrichten aus der Historie
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Maschinist gesucht: Das Wasserwerk Niebüll 1929/30
Die Pläne für eine zentrale Wasserversorgung in Niebüll reichen - wie für Risum und Lindholm auch - in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück. Seit dem Jahr 1901 wurde von den amtierenden Kreisärzten auf die unhaltbare Wasserversorgung des Ortes hingewiesen. Es gab verschiedene Pläne für eine zentrale Wasserversorgung, die jedoch am Problem der Wassergewinnung scheiterten. Erst Mitte der 1920er Jahre wurde das Projekt Wasserleitung wieder aktiviert mit der Berufung Niebülls zum Kreisort und der raschen Entwicklung der Gemeinde. Seit 1926 wies der damalige Kreisarzt Dr. Jacobs auf die ständige Epidemiegefahr hin. Zudem wurde die Feuerlöschfrage immer dringlicher.
Die Dringlichkeit einer zentralen Wasserleitung bestätigten all diejenigen Niebüller, die bei ihren Wohnungen schlechtes Wasser hatten. Nicht nur, daß das Pumpenwasser eine kaffeebraune Färbung hatte, sondern bei einigem Stehen bildete sich an der Oberfläche eine öligschmutzige Fettschicht, und auf dem Boden des Gefäßes klebte ein schmutziger Bodensatz. Gelegentlich waren auch Fremdkörper wie Würmer und dergleichen zu finden. In den Niebüller Brunnen fand sich nur Wasser mit huminsaurem Eisen, eine Verbindung von Eisen mit moorigen und säureartigen Stoffen. Das gab dem Wasser die bräunliche Färbung, es verlor seinen erfrischenden Wohlgeschmack und verursachte - den Hausfrauen ein Graus - das Gilben der Wäsche.
Das Land Schleswig-Holstein war in den 1920er Jahren geologisch noch nicht so gut erforscht, daß sich aus den Bohrergebnissen auf das Vorkommen guten Wassers schließen ließe. Aber es waren vor allem wirtschaftliche Gründe, welche die Verantwortlichen bewogen, das Wasserwerk möglichst nahe am Versorgungsgebiet zu bauen.